CYBERMOBBING:
Fabiana Ponzi/Shutterstock
Fast jeder fünfte Schüler beziehungsweise jede fünfte Schülerin im Alter zwischen acht und 21 Jahren war schon einmal Opfer von Cybermobbing*. Das hat häufig Auswirkungen auf die Psyche der Jugendlichen: Angststörungen, Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit und sogar Depressionen sind die Folge. Auch die schulischen Leistungen leiden dann.
Du als Lehrkraft kannst helfen, Cybermobbing zu verhindern oder die Opfer zu unterstützen. Wer im Unterricht für das Thema sensibilisiert, kann dazu beitragen, dass Schüler:innen ein respektvolles und sicheres Umfeld haben.
Damit deine Schüler:innen nicht selbst zu Bullys werden oder sie wissen, wie man mit ihnen umgeht, ist es wichtig, sie in der Schule darüber aufzuklären.
In diesem Blogbeitrag findest du praxisnahe Tipps, wie du das Thema Cybermobbing in der Schule behandeln kannst – garantiert ohne Frontalunterricht. Fertiges Unterrichtsmaterial zum Ausdrucken hilft dir dabei, das Thema im Unterricht zu besprechen.
DEFINITION
Cybermobbing oder auch Cyberbullying ist eine Form des Mobbing: Die Opfer werden im Internet beleidigt, bloßgestellt, bedroht oder anders belästigt. Typischerweise werden entwürdigende Fotos, Videos oder Gerüchte beispielsweise in den sozialen Medien gepostet oder in Messenger-Diensten geteilt.
Da der Täter oder die Täterin oft anonym bleiben, liegt die Hemmschwelle für Cybermobbing relativ niedrig.
Eine Möglichkeit, mit deinen Schüler:innen Cybermobbing zu thematisieren, ist es, ein Plakat mit Maßnahmen gegen Cybermobbing zu erstellen. Ermutige die Jugendlichen dazu, selbst kreativ zu werden und Methoden zu formulieren, wie sie sich und andere vor Cybermobbing schützen wollen. Wenn sie diese Leitlinien selbst aktiv aufstellen, ist die Bereitschaft, sich daran zu halten, höher, als wenn man ihnen Verhaltensregeln vorgibt. Am besten, du teilst die Schüler:innen dafür in Kleingruppen auf.
Die fertigen Leitlinien der Klasse könnt ihr dann im Klassenzimmer als Plakat aufhängen. Hier kannst du dir einen Vordruck für ein solches Poster herunterladen und ausdrucken. Die Schüler:innen können ihre Leitlinien dann handschriftlich eintragen und haben sie immer im Klassenzimmer vor Augen. Inspiration für mögliche Maßnahmen findest du auch hier in einem Informationsblatt des Familienministeriums.
der Lehrkräfte haben schon einmal Cybermobbing an ihrer Schule erlebt.
Ein Rollenspiel zum Thema Cybermobbing kann deinen Schüler:innen helfen, Empathie für Opfer zu entwickeln. Diese interaktive Methode bezieht die Jugendlichen aktiv in den Lernprozess ein und gibt ihnen die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven zu erleben und zu verstehen.
Notiere die Rollen für das Spiel auf verschiedenen Zettel: zum Beispiel Opfer, Täter:in, Freund:in des Opfers, Lehrkraft oder Elternteil. Die Schüler:innen ziehen dann einen Zettel und nehmen diese Rolle ein. Du kannst ein Szenario festlegen oder du lässt die Schüler:innen frei spielen.
Beispielkarten für mögliche Szenarien kannst du hier herunterladen, ausdrucken und an die Schüler:innen verteilen.
Die Jugendlichen erfahren auf diese Weise, wie sie in dieser Rolle handeln würden und welche Auswirkungen dies auf das Opfer und andere Personen in der Umgebung haben könnte.
Nach dem Rollenspiel diskutieren die Schüler:innen ihre Erfahrungen. Du als Lehrkraft kannst auch Fragen stellen: Wie hat sich das Opfer in der jeweiligen Rolle gefühlt? Welche Konsequenzen hatte das Verhalten des Täters/der Täterin. Was haben Freunde und Freundinnen getan, um das Opfer zu unterstützen?
Simulationsübungen können Schüler:innen darauf vorbereiten, auf Cybermobbing zu reagieren. Sie lernen, wie sie im Ernstfall handeln können und erwerben wichtige Kompetenzen wie Empathie, Zusammenarbeit und kritisches Denken.
Als Lehrkraft gibst du für die Simulationsübung ein Fallbeispiel vor. Fallgeschichten, die du verwenden kannst, findest du zum Beispiel hier bei klicksafe. Du teilst die Klasse dann in Gruppen auf, die verschiedene Lösungen finden sollen, um dem betroffenen Schüler oder der betroffenen Schülerin zu helfen: Sie könnten zum Beispiel eine E-Mail an den Vertrauenslehrer oder die Vertrauenslehrerin schreiben oder die Eltern des Opfers informieren.
Nach der Simulationsübung präsentieren die Schüler:innen ihre Lösungen, diskutieren, welche davon am besten funktionieren könnten und welche Konsequenzen es geben könnte.
der betroffenen Schüler:innen bleiben häufig dem Unterricht fern.
Um mehr über die Konsequenzen von Cybermobbing zu erfahren, kannst du den Schüler:innen die Aufgabe geben, Interviews mit Expertinnen und Experten zu führen. Das kann eine Anwältin sein, ein Polizist, ein Psychologe oder eine Person von einer Beratungsstelle. Überlegt euch gemeinsam im Unterricht, wen ihr ansprechen wollt und wie ihr das tut. Auch die Fragen an die Expertinnen oder Experten solltet ihr zusammen in der Klasse erarbeiten. Um es den Schüler:innen einfacher zu machen, kannst du auch einen Interviewpartner ins Klassenzimmer einladen.
Die Ergebnisse, also die fertigen Interviews, könnt ihr im Anschluss in der Schülerzeitung oder auf der Homepage der Schule veröffentlichen.
Interaktive Online-Spiele können Schüler:innen auf spielerische Weise auf das Thema Cybermobbing aufmerksam machen und ihnen helfen, Problemlösungs- und Entscheidungskompetenzen zu entwickeln. Der Gaming-Charakter der Lernspiele motiviert die Jugendlichen, aktiv am Unterricht teilzunehmen und das Thema Cybermobbing aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Eine Liste mit kostenlosen Online-Spielen für den Unterricht hat das Faktenchecker-Portal Mimika zusammengestellt. Du findest sie hier.
EMPFEHLUNG
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Hier findest du auch Informationen zu weiteren Themen, wie den Schutz von Daten und Privatsphäre oder der Informationssuche in Zeiten von ChatGPT.
