Wissens-Dossier – Weltall
Ein Blick in den Himmel kann uns Menschen den Atem rauben: Vor allem, wenn wir dabei an das Universum und seine unendlichen Weiten denken. Besonders das, was wir mit bloßem Auge nicht sehen können, fasziniert uns seit Jahrtausenden: Planeten, Galaxien, schwarze Löcher. Im Brockhaus Weltall Wissen findest du Begriffe rund um das Thema Weltraum spannend und einfach erklärt.
Für die Definition des Wortes Weltraum gibt es verschiedene Ansätze. Im engeren Sinne ist der Weltraum der erdnahe Raum außerhalb der Erdatmosphäre sowie der interplanetare Raum, der durch die Raumfahrt für Menschen erreichbar ist oder erscheint. Im weiteren Sinne ist das Wort Weltraum gleichbedeutend mit dem Wort Weltall.
Der Begriff Weltall meint die Welt als Ganzes: Dazu gehören die Erde und alle am Himmel beobachtbaren oder messbaren Objekte. Auch der durch diese geprägte Raum zählt dazu. Man spricht auch von Kosmos oder Universum. Das Weltall ist der Inbegriff all dessen, was mit naturwissenschaftlichen Methoden erforschbar ist.
Was ist Astronomie?
Astronomie bedeutet Sternkunde und ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des Universums befasst. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf diesem Gebiet beschäftigen sich zum Beispiel mit der kosmischen Materie, ihrer Verteilung und Bewegung, ihrem physikalischen Zustand, ihrer chemischen Zusammensetzung sowie ihrer Entstehung und Entwicklung. Sie forschen aber auch an der raumzeitlichen Struktur der Welt als Ganzem. Dafür analysieren die Forschenden die aus dem Kosmos kommende Strahlung.
Was ist Kosmologie?
Kosmologie ist die Lehre vom Weltall (Kosmos, Universum) als einem einheitlichen Ganzen, seiner Struktur und seiner Entwicklung. Die Kosmologie gehört zur Astronomie. Die Wissenschaft hat ihren Ursprung im magischen Denken der alten Kulturen; sie tritt zuerst in der Form mythischer Weltentstehungsentwürfe auf. Die moderne Kosmologie beruht auf der allgemeinen Relativitätstheorie und auf der kosmologischen Rotverschiebung in den Spektren von Sternsystemen (Galaxien), die 1929 von Edwin Powell Hubble entdeckt wurde.
Was ist eine Galaxie?
Eine Galaxie [griechisch galaxías »Milchstraße«] ist eine Ansammlung von vielen Milliarden einzelner Sterne, anderen Himmelskörpern und großen Mengen an weiterer Materie. Galaxien ballen sich oft in großer Zahl innerhalb von Galaxienhaufen. Unsere Heimatgalaxie nennen wir Milchstraße. Sie ist mit bloßem Auge an unserem Nachthimmel zu erkennen. Zu unseren Nachbargalaxien zählen zum Beispiel die Magellanschen Wolken oder die Andromedagalaxie.
Was ist die Milchstraße?
Die Milchstraße ist das schwach leuchtende, unregelmäßig begrenzte Band, das sich nahezu längs eines Großkreises über den Himmel erstreckt und sich im Fernrohr in Einzelsterne, Nebel und Sternhaufen auflöst. Die Milchstraße ist die Symmetrieebene eines rotierenden Sternsystems, des Milchstraßensystems (Galaxis). Zu ihm gehören die Sonne, alle mit bloßem Auge sichtbaren Sterne (etwa 5 000) sowie weitere etwa 200 Milliarden Sterne. Die Milchstraße ist etwa 10 Milliarden Jahre alt.
Was ist eine Supernova?
Eine Supernova ist die Explosion eines Sternes am Ende seines Lebenszyklus.Der Stern wird durch die Explosion entweder vollständig zerstört oder verliert einen beträchtlichen Teil seiner Masse.
Ein explodierender Stern ist ein gewaltiges astronomisches Ereignis. Während einer Supernova kann ein Stern milliardenfach heller leuchten als davor. Das lässt sich auch von der Erde aus beobachten. Alle Himmelskörper, die sich in der Nähe des explodierenden Sterns befinden, werden von der Explosion ebenfalls zerstört.
Was ist ein schwarzes Loch?
Als Schwarzes Loch bezeichnet man eine extrem konzentrierte Masse, deren Dichte und die daraus entstehende Gravitationskraft unvorstellbar groß sind. Die Grenze, bis zu der man sich an ein Schwarzes Loch annähern und theoretisch noch entweichen könnte, wird Ereignishorizont genannt. Innerhalb dieser Grenze kann aufgrund der Gravitationskraft nichts mehr entweichen, nicht einmal Licht. Die Geschwindigkeit, die notwendig wäre, müsste größer als die Lichtgeschwindigkeit sein. Da also selbst Licht nicht mehr entweichen kann, sind Schwarze Löcher buchstäblich schwarz.
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James Webb Space Telescope
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von der Erde entfernt, beobachtet das neue James Webb Space Telescope das Weltall. Nach einmonatiger Reise ist das Teleskop am 24.01.2022 auf seiner Umlaufbahn angekommen.
Das James Webb Space Telescope ist das jüngste Teleskop, das in den Weltraum geschickt wurde. Es hat das Hubble Weltraum-Teleskop abgelöst.
Playlist für Astronautinnen und Astronauten
Bevor du weiterstöberst: Wir empfehlen unsere Spotify-Playlist für Astronauten und Astronautinnen zu hören, während du dich über den Weltraum informierst.
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Was sind die acht Planeten?
Wenn man von den acht Planeten spricht, meint man die acht Planeten unseres Sonnensystem. Ein Planet ist ein nicht selbstleuchtender Himmelskörper mit eigener Schwerkraft, der einen Stern umläuft. Er stellt dabei das dominierende (massereichste) Objekt in seiner Umlaufbahn dar. Nach wachsender Entfernung von der Sonne geordnet sind die Planeten in unserem Sonnensystem:
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.
Bis zum Jahr 2006 gehörte auch Pluto zu den Planeten.
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Planeten in der Nahaufnahme
Merkur
Merkur ist der sonnennächste der Planeten und ähnelt äußerlich unserem Mond. Die Oberfläche ist alt und von Kratern und Lavameeren bedeckt. Sein Inneres besteht aus einem außergewöhnlich großen Kern aus Eisen.
Venus
Die Venus ähnelt unserer Erde in Masse und Größe und hat wie sie einen geschmolzenen Eisenkern und einen Mantel aus Gestein. Im Unterschied zur Erde ist die Venusoberfläche unter einer dichten, giftigen Atmosphäre aus Kohlenstoffdioxid verborgen.
Erde
Die Erde ist das einzige Objekt im Sonnensystem, von dem wir mit Sicherheit wissen, dass es dort Leben gibt. Die Atmosphäre ist vollkommen anders als die der anderen Planeten und besteht hauptsächlich aus Stickstoff und Sauerstoff.
Mars
Der Mars ist etwa halb so groß und ein Zehntel so schwer wie die Erde. Von allen Planeten ist er der erdähnlichste.
Jupiter
Der größte Planet des Sonnensystems ist Jupiter. Seine Masse ist dreimal so groß wie die des zweitgrößten Planeten, Saturn. Diese beiden Planeten bezeichnet man auch als Gasriesen.
Saturn
Der Saturn ist der zweitgrößte und der sonnenfernste Planet des Sonnensystems, der noch mit bloßem Auge gesehen werden kann.
Uranus
Der blaue Planet Uranus mit seinen dünnen Ringen. Der Durchmesser des Planeten ist viermal größer als der der Erde. Unter der dichten Wolkendecke befinden sich ein Mantel aus Eis und ein Kern aus Gestein.
Neptun
Der Neptun hat eine bedeutend aktivere Wolkendecke als sein Eisbruder Uranus, mit Stürmen und Bändern wie denen auf dem Jupiter.
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Mit Merksätzen wie diesem kann man sich die acht Planeten leichter merken.
Bekannte Astronomen
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Nikolaus Kopernikus
Nikolaus Kopernikus erkannte, dass die Erde ein Planet ist und mit den anderen Planeten die Sonne umkreist. Dieses kopernikanische oder heliozentrische Weltsystem versuchte er durch Beobachtungen mit selbst gebauten Instrumenten zu beweisen. Seine Auffassung konnte sich gegen die alte Lehre, nach der sich die Erde im Mittelpunkt des Weltalls befindet (geozentrisches oder ptolemäisches Weltsystem), erst nach den Arbeiten von Johannes Kepler durchsetzen.
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Galileo Galileo
Galilei legte sich mit der Kirche an, weil er Zweifel daran äußerte, dass die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt sei. Mit der Entdeckung der Fallgesetze untermauerte er die Erkenntnisse des Kopernikus und sein heliozentrisches Weltbild: Die Erde dreht sich um die Sonne, nicht die Sonne um die Erde. Indem er selbst Linsen schliff, baute Galileo außerdem ein Fernrohr mit einer 33-fachen Vergrößerung. Damit sah er unter anderem, dass die Milchstraße kein Nebel ist, sondern aus vielen einzelnen Sternen besteht.
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Johannes Kepler
Johannes Kepler ist der Erfinder des keplerschen Fernrohrs und Entdecker der keplerschen Gesetze, die die Planetenbahnen erklären und beschreiben. Mit seinen Entdeckungen bestätigte Kepler die Erkenntnisse von Nikolaus Kopernikus und verschaffte dessen heliozentrischem Weltbild Anerkennung. Er ist der Begründer der Himmelsmechanik.
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Edwin Powell Hubble
Schon als Jugendlicher war Edwin Powell Hubble begeistert von der Wissenschaft und von den Romanen von Jules Vernes. Später studierte er unter anderem Astronomie. Hubble begründete die moderne extragalaktische Astronomie. 1923/24 gelang ihm die Bestimmung der Entfernung des Andromedanebels. 1929 entdeckte er den Hubble-Effekt.
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Stephen Hawking
Hawking schuf eine Theorie der Schwarzen Löcher und verfasste bahnbrechende theoretische Arbeiten über den Ursprung und die Entwicklung des Kosmos. Er suchte nach einer großen Vereinheitlichten Theorie, auch Weltformel genannt.
Berühmte Weltraum-Hündin
Der erste Weltraumreisende wird häufig die Hündin Laika angeführt. Genauer gesagt, war sie das erste Lebewesen, das der Mensch gezielt in die Erdumlaufbahn befördert hat. Im November 1957 flog das Tier an Bord der sowjetischen Sputnik 2 ins Erdorbit. Dort starb sie vermutlich an Überhitzung und Stress.
Welche Tiere waren im Weltall?
Im »Space Race« zwischen den USA und der Sowjetunion wurde immer wieder versucht, Tiere ins All zu befördern. Während die Sowjetunion mit Hunden experimentierte, schickten die USA einige Affen in Richtung Weltraum. Nur wenige der Tiere überlebten ihr Weltraumabenteuer.
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Quiz
Wie steht es um dein Wissen rund um das Sonnensystem, die Planeten und den Weltraum? Teste dein Wissen in unserem Quiz.