Wissens-Dossier – Klima
Was bedeutet Klimawandel? Wer kämpfte bereits vor Greta Thunberg für das Klima? Wie helfen Meere, Moore und Wälder Treibhausgase zu reduzieren? In unserem Dossier zum Thema Klima findest du Definitionen, Erklärungen und spannende Fakten rund um das Thema Klima. Lerne mehr in unseren Nachschlagewerken: Fundiertes Wissen einfach erklärt.
Basiswissen: Begriffe, die man kennen sollte
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Was ist Klima?
Das Klima beschreibt den durchschnittlichen Wetterverlauf in einer bestimmten Gegend über einen längeren Zeitabschnitt hinweg. Klimaforscher beobachten einzelne Vorgänge in der Atmosphäre wie Temperatur, Bewölkung oder Wind. Die Sonneneinstrahlung setzt Klimaprozesse auf der Erde in Gang. Die Gegebenheiten unseres Planeten beeinflussen diese Prozesse aber maßgeblich. So spielen zum Beispiel die Vegetation oder die Verteilung von Meer und Land auf der Erde eine große Rolle für unser Klima.
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Was ist Klimawandel?
Klimawandel bedeutet, dass sich das Klima nachhaltig verändert. Das kann durch natürliche und durch menschliche Einflüsse passieren. Wenn man heute von Klimawandel spricht, ist meistens die globale Erwärmung auf der Erde aufgrund des durch den Menschen verstärkten Treibhauseffekts gemeint. Die Folgen: Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, es kommt zu extremen Hitzewellen, Regenfällen und Dürreperioden. Um diese Gefahren einzudämmen, müssen die Menschen den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich reduzieren.
Mehr Wissen rund um das Klima
Klimakämpfer der ersten Stunde
Greta Thunberg kennt heute jedes Kind. Mit dem Klimastreik und Fridays for Future setzt sich die Aktivistin dafür ein, dass Politiker mehr für den Klimaschutz tun und dem Pariser Klimaabkommen gerecht werden. Aber sie ist weitaus nicht die erste, die für das Klima kämpft. Diese Namen sollte man kennen.
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Alexander von Humboldt
Der Naturforscher ist ein Ökologe der ersten Stunde. Humboldt beklagte bereits vor rund 200 Jahren die Abholzung der Wälder. Außerdem beschrieb er, dass die Dämpfe und Gase aus der Industrie genauso wie die Rodung der Wälder zur Erwärmung des Klimas beitragen. Die Auswirkungen dieses menschgemachten Klimawandels waren dem Gelehrten damals aber noch nicht bewusst.
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Hans-Peter Dürr
Der Physiker gilt als Vordenker der Friedens- und Umweltbewegung. In zahlreichen Büchern und Vorträgen sprach er sich für den Erhalt der natürlichen Ressourcen und eine ökologischere Wirtschaftsweise aus. Dürr war von 1985 bis 1991 Vorstand von Greenpeace Deutschland und ab 1991 auch Mitglied des Club of Rome.
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José Lutzenberger
Der brasilianische Umweltschützer deutscher Herkunft kämpfte seit den 1970er Jahren für den Schutz des Amazonasregenwaldes. Lutzenberger setzte sich für die ökologisch sinnvolle Entwicklung des Gebietes unter Einbeziehung der dort lebenden Bevölkerung ein. 1988 erhielt er dafür den Alternativen Nobelpreis der Right Livelihood Foundation.
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Al Gore
Die Spezialität des ehemaligen US-Vizepräsidenten ist die Aufklärung über die Folgen des Klimawandels. Unter dem Titel »An Inconvenient Truth« hielt er Vorträge, veröffentlichte ein Buch und wirkte an einem Oscar-prämierten Dokumentarfilm mit. Gore fasste darin 2006 Erkenntnisse der Klimaforschung zusammen und rief zum Handeln gegen den Klimawandel auf. 2007 folgte der Friedensnobelpreis.
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Jane Goodall
Die berühmte Primatenforscherin begann in den 1980er Jahren um die Welt zu reisen, um Menschen von Natur- und Umweltschutz zu überzeugen. Ging es ihr anfangs noch hauptsächlich um den Erhalt der Lebensräume für Schimpansen, spricht die Aktivistin heute vor allem über den Klimawandel und warnt vor der Zerstörung des Planeten. Sie engagiert sich vor allem in Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche. Goodall ist seit dem Jahr 2002 Friedensbotschafterin der UN.
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Wangari Muta Maathai
Die Biologin und Politikerin gründete 1977 die später auch in anderen afrikanischen Ländern aktive Umweltorganisation »Green Belt Movement« in Kenia. Wegen ihres Engagements für die Umwelt und für Frauenrechte wurde sie mehrfach inhaftiert und misshandelt. Im Januar 2003 wurde sie stellvertretende Ministerin für Umweltschutz in Kenia. Maathai erhielt 1984 den Alternativen Nobelpreis und 2004 als erste Afrikanerin den Friedensnobelpreis.
Klimahelfer unserer Erde
Treibhausgase wie CO2 kommen von Natur aus in der Atmosphäre vor. Seit Beginn der Industrialisierung ist die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre aber um 42 % gestiegen. Der Grund ist zum Beispiel die Verbrennung fossiler Brennstoffe, aber auch die Zerstörung natürlicher CO2-Speicher. Wer dem Klima helfen will, sollte also nicht nur Treibhausgase reduzieren, sondern auch helfen, Ökosysteme zu schützen, die CO2 binden und speichern. Das sind natürliche Klimahelfer:
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Das Meer
Der Ozean ist ein gigantischer Kohlenstoffspeicher: Er hat bereits ein Viertel der durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen aufgenommen. Und er speichert laut der deutschen Allianz für Meeresforschung über 50 Mal mehr Kohlenstoff als die Atmosphäre. Hinzu kommt, dass das Meer als riesiger Wärmepuffer für die Erde dient.
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Das Moor
Moore entziehen der Atmosphäre große Mengen Kohlenstoff und binden sie in ihren Torfschichten. Obwohl sie nur drei Prozent der Erdfläche ausmachen, speichern sie in etwa ein Drittel des auf der Erde vorkommenden Kohlenstoffes – doppelt so viel wie alle Wälder auf der Erde. Wenn der Mensch Moore jedoch entwässert, werden Treibhausgase freigesetzt – das trägt zum Klimawandel bei.
So entwickelt sich der Wald
Rodung, Waldbrände, Abholzung: In Südamerika schrumpfen die Waldflächen dramatisch. Die Gründe sind oft politisch. Die gute Nachricht: Der europäische Wald wächst wieder. Allerdings bei weitem nicht so stark wie der südamerikanische Wald schrumpft.
© NE GmbH | Brockhaus
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Vom Klimawandel bedroht
Die Folgen des Klimawandels gelten inzwischen als Hauptursache für das Artensterben. Anhaltende Dürreperioden führen dazu, dass viele Tierarten nicht mehr ausreichend Wasser und Nahrung finden. Waldbrände bedrohen die Lebensräume der Tiere. Diese Tiere gilt es, zu retten.